“Ich kann den Menschen nur helfen, wenn ich selbst gesund und vital bleibe”
Die Kinderärztin in Ausbildung Hanaâ Benjeddi spricht über ihren persönlichen Werdegang, was er (bisher) gebracht hat und was sie auf dem Weg gelernt hat. Zu der Zeit, als ich mit ihr spreche, arbeitet sie als medizinische Koordinatorin für die Boat Refugee Foundation auf Lesbos in Griechenland.
Ich wollte nicht ein entfernter Arzt werden
Für mich war es nicht ein Moment, sondern ein schrittweiser Prozess. Ich begann mein Studium positiv und voller Energie, fand aber nach und nach heraus, dass es in dem System um viel mehr geht als nur um die Gesundheit der Menschen. Ich bin ein sensibler Mensch und fragte mich, ob ich stark genug sei, um Arzt zu werden. Könnte ich das tatsächlich tun? Ich habe auch Spezialisten getroffen, die sich kalt und distanziert verhalten haben. Natürlich ist das nur ein Bewältigungsmechanismus, aber ich wollte nicht selbst ein Fernarzt werden. Mir wurde klar, dass Veränderung bei mir selbst beginnt; mir wurde klar, dass ich Menschen nur dann wirklich helfen kann, wenn ich selbst gesund und vital bleibe.
Persönlicher Werkzeugkasten, um vital und energiegeladen zu bleiben
Also habe ich mich gefragt, was ich selbst tun kann, um in jeder Hinsicht gesund zu bleiben. Für mich ist es sehr wichtig, die Dinge, die ich durchmache, zu verarbeiten. Das kostet Zeit, Zeit, die ich zum Schreiben, für Yoga oder zum Laufen nutze. Auf diese Weise habe ich einen persönlichen Werkzeugkasten mit Aktivitäten gesammelt, die mir helfen, vital und energiegeladen zu bleiben. Außerdem fing ich an, mit meinen Kommilitonen über die Bedeutung von gesunden Ärzten zu sprechen, und da habe ich viele Gleichgesinnte kennengelernt. Alle zukünftigen Ärzte, die sich für ein gesundes Gesundheitssystem einsetzen wollen.
